Rapsöl – Regional, Vielseitig & Gesund?
Rapsöl zählt zu den beliebtesten Speiseölen in unseren Küchen – und das zurecht. Es ist vielseitig einsetzbar, gilt als ernährungsphysiologisch wertvoll und stammt oft aus heimischem Anbau. Doch wie gesund ist Rapsöl wirklich? Und worauf sollte man bei Qualität, Lagerung und Verwendung achten?
Was ist Rapsöl?
Rapsöl wird aus den kleinen, schwarzen Samen der Rapspflanze gewonnen, die in vielen Regionen Europas – insbesondere auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz – angebaut wird. Die gelb blühenden Felder im Frühling sind ein vertrauter Anblick. In der Lebensmittelindustrie wird Rapsöl sowohl in kaltgepresster (nativ) als auch in raffinierter Form verwendet.
Die Vorteile von Rapsöl
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Gutes Fettsäureprofil: Rapsöl enthält einen hohen Anteil einfach ungesättigter Fettsäuren sowie die wertvolle Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure (ALA). Dieses Verhältnis wirkt sich günstig auf Herz-Kreislauf-Gesundheit und Cholesterinwerte aus.
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Geringer Anteil an gesättigten Fetten: Im Vergleich zu vielen anderen Pflanzenölen enthält Rapsöl nur etwa 7% gesättigte Fettsäuren – ein klarer Vorteil.
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Neutral im Geschmack: Gerade die raffinierte Variante eignet sich gut für die warme Küche, da sie mild im Geschmack ist und viele Gerichte nicht überlagert.
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Regionalität & Nachhaltigkeit: In Mitteleuropa produziert, ist Rapsöl oft eine klimafreundlichere Alternative zu importierten Ölen wie Kokos-, Palm- oder auch Olivenöl.
 
Die möglichen Nachteile
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Omega-6-Gehalt: Obwohl Rapsöl als ausgewogen gilt, enthält es auch Omega-6-Fettsäuren – und unser westlicher Speiseplan ist davon oft ohnehin schon überlastet. Achte daher insgesamt auf ein ausgewogenes Verhältnis zu Omega-3-reichen Lebensmitteln.
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Kaltgepresstes Rapsöl nicht stark erhitzen: Natives Rapsöl eignet sich nur für kalte Anwendungen oder sanftes Erwärmen. Für hohe Temperaturen sollte auf die raffinierte Variante oder hitzestabile Öle zurückgegriffen werden.
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Gentec-Raps im Ausland: In Ländern wie Kanada wird gentechnisch veränderter Raps angebaut. Wer das vermeiden möchte, sollte auf Herkunft und Bio-Siegel achten.
 
Lagerung & Qualität beachten!
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Licht- und luftgeschützt lagern: Am besten dunkel und kühl (nicht im Kühlschrank), um die Oxidation empfindlicher Fettsäuren zu vermeiden.
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Kaltgepresstes Rapsöl (nativ): Reich an sekundären Pflanzenstoffen, kräftiger im Geschmack, schonend hergestellt – aber weniger hitzebeständig.
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Raffiniertes Rapsöl: Hitzebeständig, neutral im Geschmack, dafür weniger Vitamine & sekundäre Pflanzenstoffe.
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Bio-Siegel bieten zusätzlich Sicherheit über Anbau, Pressung und Herkunft.
 
Die Verwendungsmöglichkeiten
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Für kalte Speisen: Kaltgepresstes Rapsöl passt wunderbar in Salatdressings, zu Dips oder über gegartes Gemüse.
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Zum Kochen und Dünsten: Raffiniertes Rapsöl eignet sich gut für milde Gerichte und sanftes Anbraten.
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Backen & Braten: Auch hier ist das raffinierte Öl eine geeignete Wahl, da es geschmacksneutral ist und sich gut erhitzen lässt.
 
Fazit
Rapsöl ist ein unterschätzter Allrounder: regional, preiswert, gesund und vielseitig einsetzbar – besonders dann, wenn du auf Qualität und Verwendungszweck achtest. Ob kaltgepresst oder raffiniert: Beide Varianten haben ihren Platz in der Küche. Für eine ausgewogene Ernährung lohnt es sich, Rapsöl in deinen Speiseplan zu integrieren – achte jedoch bewusst auf ein gutes Verhältnis zu Omega-3-Fettsäuren und vermeide Überdosierung.
Tipp: In Kombination mit Leinöl, Walnüssen oder fettreichem Fisch kannst du deine Omega-3-Versorgung wunderbar optimieren!
Bei meinen Blog-Artikeln findest du den passenden Leitartikel "Fette und Öle in der Ernährung", sowie weitere Artikel zu einzelnen Öl-Sorten. Es lohnt sich, den Öl-Check in der Küche zu machen - hochwertige Fette sind ein wesentlicher Bestandteil für unsere Gesundheit.