
So beeinflusst Stress dein Ernährungs-Verhalten
Stress hat einen erheblichen Einfluss auf unser Essverhalten und kann sowohl kurzfristige als auch langfristige Auswirkungen auf die Ernährung und die Gesundheit haben.
Hier sind die Zusammenhänge und Gründe, warum stressbedingtes Essen vermieden werden sollte:
Wie Stress die Ernährung beeinflusst
1. Hormonelle Veränderungen
• Stress setzt Hormone wie Cortisol frei, das den Appetit steigert und oft die Lust auf kalorienreiche, zucker- oder fetthaltige Lebensmittel erhöht.
• Gleichzeitig unterdrückt Adrenalin in akuten Stressphasen kurzfristig den Appetit. Sobald der Adrenalinspiegel sinkt, folgt jedoch häufig ein gesteigerter Essdrang.
2. Emotionales Essen
• Viele Menschen greifen in stressigen Zeiten zu Nahrung, um unangenehme Gefühle wie Überforderung, Angst oder Traurigkeit zu kompensieren. Dies wird auch als „emotionales Essen“ bezeichnet.
• Häufig werden dabei „Comfort Foods“ bevorzugt – Lebensmittel, die als tröstend wahrgenommen werden, wie Süßigkeiten, Fast Food oder Snacks.
3. Unachtsames Essverhalten
• Stress kann dazu führen, dass Mahlzeiten hastig und unachtsam eingenommen werden, oft nebenbei am Schreibtisch oder vor dem Fernseher. Dies kann zu Überessen und Verdauungsproblemen führen.
• Durch unachtsames Essen registriert der Körper Sättigungssignale oft nicht, was eine übermäßige Kalorienaufnahme begünstigt.
4. Gestörte Mahlzeitenstruktur
• Stress bringt häufig den Alltag durcheinander, wodurch geplante Mahlzeiten ausgelassen oder durch schnelle, weniger gesunde Alternativen ersetzt werden.
• Unregelmäßiges Essen kann den Blutzuckerspiegel destabilisieren, was wiederum Heißhunger und Stimmungsschwankungen fördert.
Warum stressbedingtes Essen ungesund ist
1. Ungesunde Lebensmittelwahl
Stressbedingtes Essen basiert oft auf kurzfristiger Befriedigung, anstatt den Körper mit Nährstoffen zu versorgen. Dies kann langfristig zu Nährstoffmängeln, Gewichtszunahme und anderen Gesundheitsproblemen führen.
2. Mangel an Sättigung
Emotionales Essen lindert den Stress oft nur kurzfristig, löst jedoch nicht die Ursache des Problems. Gleichzeitig verstärkt es häufig ein negatives Gefühl, da man die ungesunde Wahl später bereut.
3. Körperliche Belastung
Ein stressbedingter Überschuss an Zucker und Fett kann das Risiko für Erkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Probleme und Verdauungsstörungen erhöhen. Zudem belastet es den Verdauungstrakt und das Hormonsystem.
4. Verstärkung der Stressspirale
Ungesunde Ernährung kann das allgemeine Wohlbefinden und die Energie senken, was wiederum die Stressanfälligkeit erhöht und einen Teufelskreis entstehen lässt.
Wie du stressbedingtes Essen vermeiden kannst
1. Stressmanagement
• Finde alternative Bewältigungsstrategien, wie Bewegung, Meditation, Yoga oder Atemübungen, um Stress abzubauen.
• Plane regelmäßige Pausen ein, um den Stresspegel zu senken.
2. Achtsames Essen
• Nimm dir bewusst Zeit für deine Mahlzeiten und iss langsam. Achte dabei auf deine Sättigungssignale.
• Vermeide es, beim Essen abzulenken (z. B. durch Arbeit, Handy oder Fernsehen).
3. Gesunde Snacks bereitstellen
• Halte gesunde Alternativen wie Nüsse, Obst oder Gemüsesticks griffbereit, um in Stresssituationen nicht zu ungesunden Snacks zu greifen.
4. Gefühle erkennen und benennen
• Reflektiere, ob du wirklich hungrig bist oder nur aus emotionalem Stress isst. Versuche, deine Gefühle bewusst wahrzunehmen und anders darauf zu reagieren.
5. Professionelle Unterstützung
• Wenn emotionales Essen ein wiederkehrendes Problem ist, können Coaching oder Hypnose dabei helfen, die zugrundeliegenden Ursachen zu lösen und neue Verhaltensmuster zu etablieren.
Stressbedingtes Essen mag kurzfristig tröstend wirken, belastet jedoch langfristig die Gesundheit und verstärkt oft den Stress selbst. Indem du dich auf Stressmanagement und achtsames Essen konzentrierst, kannst du eine gesündere Beziehung zum Essen entwickeln und deinem Körper und Geist Gutes tun.
Es lohnt sich also in vielerlei Hinsicht, sich mit den Stressoren auseinanderzusetzen und für den entspannenden Ausgleich zu sorgen.