
Was ist Hochsensibilität und worauf sollten Hochsensible achten
Was genau ist Hochsensibilität und worauf sollten Hochsensible generell im Leben achten
Was bedeutet Hochsensibilität?
Hochsensibilität, auch als HSP (Highly Sensitive Person) bezeichnet, beschreibt ein Persönlichkeitsmerkmal, bei dem Menschen Reize aus ihrer Umgebung intensiver wahrnehmen und verarbeiten. Rund 15-20% der Menschen gelten als hochsensibel.
Hochsensible Personen haben ein besonders empfindsames Nervensystem, das äußere Reize wie Geräusche, Licht, Gerüche oder soziale Interaktionen stärker aufnimmt und tiefgründiger verarbeitet. Während Hochsensibilität oft als eine Form der Empfindlichkeit
gegenüber Umweltreizen beschrieben wird, geht es nicht nur um die Reizaufnahme, sondern auch um eine intensivere Verarbeitung emotionaler, sozialer und sensorischer Eindrücke. Hochsensible Menschen sind oft tiefgründig, mitfühlend und verfügen über eine ausgeprägte Intuition. Diese besonderen Eigenschaften bieten zahlreiche Stärken, können jedoch auch Herausforderungen im Alltag mit sich bringen.
Worauf Hochsensible generell achten sollten
Hochsensible Menschen sollten ganz bewusst darauf achten, wie sie ihren Alltag gestalten, um Überforderung oder Reizüberflutung zu vermeiden. Hier sind einige wichtige Punkte, die dabei helfen können, das Leben ausgeglichen und gesund zu gestalten:
1. Selbstfürsorge und Achtsamkeit
Eine der größten Herausforderungen für Hochsensible ist es, ihre eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und ihnen gerecht zu werden. Hochsensible Menschen neigen dazu, sich stark um andere zu kümmern und vergessen dabei oft ihre eigenen Bedürfnisse und Grenzen.
Regelmäßige Pausen, Rückzugsmöglichkeiten und eine achtsame Selbstwahrnehmung sind daher entscheidend, um emotional und körperlich im Gleichgewicht zu bleiben.
Tipp: Entwickle tägliche Routinen, die Momente der Stille und Entspannung beinhalten, um den Geist zu beruhigen.
2. Reizüberflutung vermeiden
Hochsensible Menschen reagieren besonders empfindlich auf Reizüberflutung. Zu laute, grelle oder hektische Umgebungen können schnell zu Erschöpfung führen. Auch soziale Interaktionen in großen Gruppen oder stressige Situationen können zu Überforderung führen.
Tipp: Plane deinen Alltag so, dass du genug Zeit für Erholung und Stille hast. Vermeide es, zu viele Reize auf einmal aufzunehmen, z.B. durch den bewussten Umgang mit Medien.
3. Grenzen setzen
Da hochsensible Menschen oft stark empathisch sind, fällt es ihnen schwer, „Nein“ zu sagen oder ihre eigenen Grenzen klar zu kommunizieren. Das kann zu Stress und emotionaler Erschöpfung führen.
Tipp: Lerne, deine eigenen Bedürfnisse zu erkennen und setze klare Grenzen in sozialen und beruflichen Situationen. Übe dich darin, höflich „Nein“ zu sagen, wenn du dich überfordert fühlst.
4. Gesunde Beziehungen pflegen
Hochsensible Menschen spüren oft sehr stark die Emotionen anderer. Das kann einerseits eine Bereicherung in Beziehungen sein, andererseits aber auch zu einem Gefühl der Überlastung führen, wenn es zu viele emotionale Belastungen gibt. Außerdem werden durch die empathische Wahrnehmung fremder Emotionen auch häufig die eigenen Emotionen überlagert oder verdrängt.
Tipp: Wähle bewusst Beziehungen, die auf Verständnis und gegenseitigem Respekt basieren. Umgebe dich mit Menschen, die deine Sensibilität schätzen und dir Raum geben, so zu sein, wie du bist.
5. Emotionen bewusster verarbeiten
Hochsensible Menschen nehmen Emotionen intensiver wahr, sowohl ihre eigenen als auch die der Menschen um sie herum. Dadurch können sie intensiver auf Stress, Kritik oder negative Erlebnisse reagieren. Es ist wichtig, diese Emotionen auf gesunde Weise zu verarbeiten, anstatt sie zu unterdrücken.
Tipp: Entwickle Techniken und Kompetenzen, um deine Emotionen zu kanalisieren, wie z.B. durch Journaling, Meditation oder kreative Tätigkeiten wie Malen oder Schreiben.
6. Ausgewogene Ernährung und Bewegung
Da das Nervensystem bei hochsensiblen Menschen besonders sensibel ist, spielt die Ernährung eine große Rolle. Wie bereits im vorherigen Artikel beschrieben, kann eine ausgewogene, nährstoffreiche Ernährung das Nervensystem stabilisieren. Auch ausgleichende Bewegung, insbesondere in der Natur, hilft, Stress abzubauen und das emotionale Gleichgewicht zu fördern.
Tipp: Achte auf regelmäßige Bewegung, vorzugsweise an der frischen Luft, und eine Ernährung, die reich an Nährstoffen ist und deinem Körper hilft, ruhig und ausgeglichen zu bleiben.
7. Zeit in der Natur verbringen
Die Natur bietet hochsensiblen Menschen einen Rückzugsort, um innerlich zur Ruhe zu kommen und sich zu erden. Studien haben gezeigt, dass sich Zeit in der Natur positiv auf das Nervensystem auswirkt und Stress reduziert.
Tipp: Plane regelmäßig Spaziergänge im Wald, am Wasser oder in der Nähe von Grünflächen ein, um dein Nervensystem zu beruhigen.
Fazit:
Hochsensibilität ist eine Gabe, die es ermöglicht, das Leben intensiv zu erleben und tiefer mit anderen Menschen in Verbindung zu treten. Doch um diese Stärke voll zu nutzen, ist es wichtig, achtsam mit sich selbst umzugehen und bewusst für Ausgleich im Alltag zu sorgen. Durch Selbstfürsorge, achtsame Ernährung, das Setzen von Grenzen und einen gesunden Lebensstil können hochsensible Menschen ihre Sensibilität in vollem Umfang positiv nutzen und ein sehr erfülltes und reichhaltiges Leben führen.